WARTBURG 300 HT Entwicklung & Fertigung

 

Entwicklung

Zur Leipziger Frühjahrsmesse 1965 sollte die Fahrzeugindustrie ein neuen Wartburg-PKW vorweisen.
Es ist heute nicht mehr eindeutig belegbar, doch es kann von einem Entwicklungszeitraum von weniger als 2 Jahren ausgegangen werden.

Das HT entstand in Kooperation von VEB Automobilwerk Eisenach (AWE) und dem VEB Karosseriewerk Dresden (KWD), vormals "Gläser Karosserie Dresden".
Im Werk Eisenach waren schlicht keine Kapazitäten vorhanden, daher wurde das KWD beauftragt.

Diese Firma hatte nicht nur eine lange Tradition in der Herstellung formschöner Karossen, sondern auch das erforderliche Fachwissen für Entwicklung und Fabrikation.

Fertigung

Die Herstellung der Karossen war Handarbeit, die Stückzahlen gering, der Aufwand hoch.

Vom Standort Eisenach (AWE) wurden die Wartburg-Fahrgestelle nach Dresden geliefert, der Wagen dann im KWD montiert und komplettiert.

Anhand bekannter Erstzulassungen kann man davon ausgehen, daß die Produktion nicht kontinuierlich lief, sondern dann und wann eine "Handvoll" Wagen das Werk verliessen.

Besonderheiten

Erstmals in der Geschichte des DDR Fahrzeugbaus wurden an diesem Sportcoupé größere Karosserieteile in GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff) ausgeführt.

Hardtop und Kühlergrill bestehen aus glasfaserverstärktem Polyester. Die Motorhaube ist ebenfalls aus Kunststoff.

Diese Teile wurden von einer heute fast vergessenen Firma produziert: "Wagner und Co Sächsische Glasfaserindustrie", Sebnitz. Der Betrieb wurde 1968 enteignet.